Schwerin. Wie überall landauf landab zieht auch bei den Bahnradsportlern dank der Corona-Lockerungen immer mehr Normalität in den Trainingsalltag ein. Zwar mussten die deutschen Asse um die Schweriner 500-Meter-Weltmeisterin Lea Sophie Friedrich ihre Trainingsgeräte nie wirklich einstauben lassen, denn Radfahren war ja selbst in der engsten Lockdownphase erlaubt. Aber immer allein von zu Hause los und dann stundenlang in Kälte und Einsamkeit die Straßen entlang zu strampeln, das kann auch öde werden.

Doch das ist nun vorbei – und nicht nur, weil es längst wieder wärmer ist.  Zum Pfingstwochenende kehrte Lea Sophie Friedrich vom seit Corona ersten Trainingslager der Bahnrad-Nationalmannschaft zurück, das Bundestrainer Detlef Uibel in Cottbus auf die Beine gestellt hatte.

„Natürlich mussten wir auch die üblichen Sicherheitsabstände einhalten, aber wir konnten zum Glück so gut wie alles trainieren. Wir durften in Cottbus auf die Bahn und in den Kraftraum gehen. Und wir sind g1 gefahren, das ist bei uns Grundlagentraining, also Ausdauertraining und Straßentraining“, zeigte sich das 20-jährige Sprint-Ass vom Schweriner SC froh über die Abwechslung nach dem vorherigen Einerlei. 

Wohin dies Training auf absehbare Zeit führen kann, steht allerdings momentan in den Sternen. „Es ist noch ziemlich umstritten mit den Wettkämpfen“, sagt Lea: „Gerüchte besagen, dass es sogar erst im Winter wieder Wettkämpfe geben wird. Man weiß es aber nicht so richtig.“

Unabhängig davon sollen die zehn Tage von Cottbus nur ein Anfang gewesen sein. „Unser Bundestrainer hat jetzt erstmal jeden Monat einen Lehrgang – jeweils in Cottbus – geplant. Und das wollen wir durchziehen“, so die vierfache Juniorenweltmeisterin von 2018.

Bundestrainer Detlef Uibel ist ebenfalls von den ersten gemeinsamen Trainingstagen angetan. „Alle Sportlerinnen und Sportler haben sich auf einem guten Niveau präsentiert und mit viel Spaß trainiert“, zog der 61-Jährige ein positives Fazit.