Mit Malte Winkel/Matti Cipra (Schweriner Yachtclub/ Plauer Wassersportverein) bei den Männern und Theres Dahnke/Birte Winkel (Plauer WV/SYC) bei den Frauen sind auch die beiden im Bundesstützpunkt Kiel stationierten Top-Crews aus MV bei den Welttitelkämpfen ebenso mit von der Partie wie das Hamburger  Boot mit Steuerfrau Luise Wanser und Maltes Ehefrau Anastasiya Winkel als Vorschoterin.

Für die Männer geht es gleich doppelt um die Wurst. Zum einen stehen Winkel/ Cipra und ihre härtesten nationalen Konkurrenten Simon Diesch/Philip Autenrieth vom Bodensee vor der Aufgabe, den  noch ausstehenden nationalen Olympia-Startplatz für Tokio zu ersegeln. Nur ein einziger Platz ist überhaupt noch vakant. Um den zu ergattern, darf das  bestplatzierte deutsche Boot im WM-Endklassement nur Crews vor sich haben, deren Nationen  bereits qualifiziert sind. 

„Um das letzte Ticket werden wir uns wohl hauptsächlich mit den Teams aus  der Schweiz, Ungarn, Israel, Portugal  und Österreich einen heißen Kampf liefern“, mutmaßt  Malte Winkel und weiß um die Schwere der Aufgabe: „Die haben sich alle ebensogut vorbereitet wie wir.“

29 Boote aus 19 Nationen haben für die WM-Männerkonkurrenz gemeldet. Bei den Frauen sind es 27 aus 18 Nationen. Einige Länder haben inzwischen schon den Olympiazyklus mit Ziel Paris 2024 eingeläutet. Da werden die Karten bei den 470ern neu gemischt, denn nach Tokio  sind statt reiner Männer- und Frauenboote nur noch Mixed-Teams für Olympia startberechtigt. 24 fahren schon in Portugal die Mixed-WM aus.

Das Lösen des Nationenstartplatzes vorausgesetzt, gilt die WM für die beiden deutschen Männer-Boote mindestens als Vorentscheidung für das Lösen des eigentlichen Olympiatickets. 

Die Tokio-Nominierung zu schaffen, darum  geht es auch für die deutschen Frauen, die bereits sicher mit einem Boot in Tokio dabei sein werden – sofern die ohnehin um ein Jahr verspäteten Sommerspiele denn überhaupt ausgetragen werden können – und mit vier Crews in die WM-Wettfahrten starten. 

Nach Lage der Dinge könnte dieser Olympiastartplatz durchaus an die Familie Winkel gehen. Denn bei der Warm-up-Regatta, der in dieser Woche vor Vilamoura gelaufenen WM-Generalprobe, waren Luise Wanser/Anastasiya Winkel als Siegerinnen der Veranstaltung, Frederike Löwe/Anna Markfort (Berlin) als Siebte und Theres Dahnke/ Birte Winkel auf Rang 14 die besten deutschen Boote.

© Lars Wehrmann/Deutscher Seglerverband