Fiorenzuola/Schwerin Die Nachwuchs-EM der Bahnradsportler in Fiorenzuola/Ita entwickeln sich mehr und mehr zu Friedrich-Festspielen. Gestern absolvierte die Schwerinerin Lea Sophie Friedrich ihren dritten Start bei den U23-Frauen und erkämpfte ihre dritte Goldmedaille. Nach dem Teamsprint und dem Sprint waren es diesmal die 500 Meter. In 39,618 Sekunden distanzierte die Bundespolizistin die Nächstplatzierten, Pauline Grabosch (Erfurt/ 40,715) und Yana Tyshenko (Rus/40,855), deutlich. „Es waren ja keine 500 Meter, sondern 596. Dafür war die Zeit sehr, sehr gut, was ich bei der Kälte (9 Grad – d. A.) nicht gedacht hätte“, resümierte die 20-Jährige, die über 500 Metern auch Frauen-Weltmeisterin ist, nach der Verteidigung ihres Vorjahrestitels.

Schwerins Bundesstützpunkt-Trainer Ronald Grimm ging sogar noch einen Schritt weiter: „Das war absolute Weltklasse! Leas 400-Meter-Anfahrtzeit von 27 Sekunden kann sich auch gegenüber den Männern sehen lassen, die da 26 Sekunden fahren.“

Heute endet die EM in der WU23 mit dem japanischen Kampfsprint Keirin, in dem bis zu sechs Starterinnen gemeinsam sprinten. Könnte sich Lea Sophie auch in der Disziplin schadlos halten, dann würde die 20-Jährige ihre Vorstellung von der U19-WM 2018 wiederholen. Damals hatte sie alle vier Kurzzeitdisziplinen gewonnen, die der Bahnradsport zu bieten hat – als bislang einzige Juniorin überhaupt.

Dass seine Athletin das drauf hat, steht für Ronald Grimm außer Frage: „Alle werden sich um das Hinterrad von Lea bemühen und zusehen, dass sie dranbleiben, wenn es losgeht.“ Lea müsse aufpassen, dass ihr Antritt von der Spitze aus nicht zu lang werde. Denn dann ließe es sich aus dem Windschatten heraus gut überholen. „Lassen wir uns überraschen“, sagt der erfahrene Coach.